Bei fast jeden Kurs kommt unausweichlich immer eine Frage: „Was machen wir denn da genau?“.Nun, auf der einen Seite verständlich, auf der anderen Seite gibt es- sofern ich ehrlich bin- immer nur eine Antwort:
Das weiß ich erst, wenn ich Dich und Dein Pferd gesehen habe.
Natürlich gibt es unterschiedliche Themen, aber mein Ziel auf jedem Kurs für jeden Reiter ist immer dasselbe: Sie sollen als Paarung weiterkommen, neue Aspekte kennenlernen, an denen Sie arbeiten können.
Das spannende an Kursen ist es ja gerade, dass ein fremder Trainer die Bereiche eingrenzt, in denen er die größten Chancen zur Verbesserung sieht. Also ein fremder Blick auf den eigenen Reitstil mit der Möglichkeit sich weiterzuentwickeln.
Nur selten geben sich Reiter mit diesem Satz zufrieden…Ich frage mich immer, woran das liegt- ist es die Angst vor unbekannten Dingen oder davor, geliebte Angewohnheiten in Frage gestellt zu kriegen? Oder liegt es daran, dass selbst beim Reiten das Konsumententum Einzug gehalten hat. Genauso wie das neue Smartphone möchte man mal etwas neues probieren. Ein schönes WE Erlebnis, von dem man im Stall sprechen kann.
Und auf der anderen Seite ist es frustrierend, wenn man Galoppwechsel üben möchte und erfährt, dass es sinnvoll ist, vorher zu lernen, im Galopp das Pferd nicht mehr mit den Zügeln zu stören.
Ich glaube, jeder Reiter sollte sich überlegen, was er sein möchte: Konsument, der auf Vergnügen und Spaß aus ist, oder Schülern, der sich verbessern möchte. Als Schüler muss man aber auch akzeptieren, dass man nicht immer das bekommt, was man möchte (das wäre ja wieder Konsum), sondern das, welches man nach Ansicht des jeweiligen Lehrers benötigt. Und ebenfalls, dass man dies nicht an einem WE perfekt lernen kann, sondern dass man danach noch konsequent üben muss, bis sich Verbesserungen einstellen.
In diesem Sinne…
Thies Böttcher
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